Statistisch gesehen werden ca. ein Drittel aller Schweizer Ehen geschieden.
Bei Eheschliessung denken wir natürlich nicht an den Ernstfall und legen alles auf eine gemeinsame Zukunft aus – auch die Altersvorsorge. Kommt es dann doch zur Scheidung, ändert das natürlich die finanzielle Situation beider Partner.
Grundsätzlich gilt bei einer Scheidung: halbe-halbe. Das betrifft das in der Ehe erwirtschaf-tete Vermögen, Güter und auch die Rente. Es gibt hier aber durchaus einzelne Regelungen, die das Konstrukt etwas umfangreicher machen. Worauf Sie achten müssen, erklären wirIhnen in diesem Artikel. Erfahren Sie mehr
Wie bereits erwähnt, werden auch die Vorsorgeleistungen im Falle einer Scheidung grund-sätzlich halbiert. Die Ersparnisse vor der Eheschliessung sind davon nicht betroffen undverbleiben im Besitz des jeweiligen Partners. Es gibt jedoch ein paar Unterschiede, wie beiden einzelnen Säulen der Vorsorge vorgegangen wird.
Das Guthaben aus Säule 1 wird zu gleichen Anteilen unter den Eheleuten aufgeteilt. Das geschieht entweder direkt nach der Scheidung durch die Eheleute, die sich für das soge-nannte Splitting melden. Spätestens aber bei Renteneintritt wird durch die Ausgleichskasse automatisch gesplittet.
Auch bei Säule 2 wird das Guthaben aufgeteilt – und zwar automatisch mit der Scheidung. Auch hier wird nach dem Prinzip ‚halbe-halbe‘ vorgegangen. Das gilt selbst dann, wenn nur einer ein Guthaben bei der Pensionskasse hat. Dieses wird ebenfalls hälftig geteilt und jeder bekommt seinen Anteil.
Ganz ähnlich verhält es sich mit der 3. Säule. Da die Beiträge in aller Regel aus dem Ein-kommen finanziert sind, wird auch dieses Guthaben zu gleichen Teilen gesplittet.
Aufgrund des Splittings sind viele der Ansicht, dass sich finanziell nicht viel ändert. Schlies-slich hat jeder den Anteil, den er theoretisch auch in der Ehe gehabt hätte. Es ist also alles wie gehabt, oder?
Eines dürfen Sie nicht vergessen: Nach einer Scheidung geht man nicht nur getrennte Wege, sondern separiert sich auch materiell. Jeder benötigt einen eigenen Wohnraum, möglicherweise ein eigenes Auto und vieles mehr. Die Kosten können also oft nicht mehr geteilt werden. Dieser Fakt wird oft unterschätzt. Die Folge daraus: Wir stellen plötzlich fest, dass es finanziell knapper ist, als gedacht. Was kann man da tun?